Als im Jahr 1662 der Erbprinz geboren wurde, stifteten Ferdinand Maria und Henriette Adelaide von Savoyen aus diesem Anlass den am Hof wirkenden Theatinern eine eigene Klosterkirche. Begonnen wurde sie im Folgejahr, endgültig fertiggestellt im Jahr 1696 durch die Ergänzung der Türme. Der Architekt Agostino Barelli der Theatinerkirche St. Kajetan stammte aus Bologna, die Ergänzung der Türme ersann ebenfalls ein Italiener, nämlich Antonio Spinelli. Die einstigen Klostertrakte werden heute für Geschäfte und das Ministerium genutzt, doch tut dies der Wirkung dieses imposanten Bauwerks keinen Abbruch, da sie sich rückseitig befinden, wohingegen die Fassade gen Odeonsplatz ihre ganze Pracht entfalten kann. Wie so viele Bauwerke Münchens musste die Kirche nach starker Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt werden. Architekturführer verweisen auf die starke Ähnlichkeit zur römischen Theatinerkirche S. Andrea della Valle, sowie auf die Verwandtschaft zahlreicher Elemente mit denen aus der Hauptstadt Italiens. Die Fassadenfiguren von Roman Anton Boos/Ignaz Günther stellen Kajetan, Maximilian (unten), die hl. Adelheid und den hl. Ferdinand dar und wurden erst 100 Jahre nach dem Baubeginn ergänzt. Daneben finden sich aus derselben Zeit Reliefs, die Petrus und Paulus abbilden.Durch die Lage gegenüber der relativ flachen Residenz besitzt die Kirche eine enorme Wirkungskraft, die auch aus der Ferne deutlich wird.