Die Winthirkirche wurde ursprünglich als Dorfkirche Mariä Himmelfahrt in Neuhausen erbaut. Ihr heutiges zurückhaltend-schlichtes Aussehen erklärt sich aus einer Reihe von Unglücken, denn während einige der Bauteile - insbesondere der Chor - noch aus dem späten 15. Jahrhundert stammen, sind die meisten anderen dem Brand von 1794 bzw. dem Turmeinsturz von 1931 zum Opfer gefallen. Daneben finden sich Bauteile eines Teilneubaus, der im Jahr 1872 abgeschlossen worden war und der baufälligen Kirche ein neues Aussehen verliehen hatte. Bis 1882 war die Kirche nach Sendling eingepfarrt, ihr eigentlicher Weihename geriet aber zusehends in Vergessenheit, da im Jahr 1597 das Grab des legendären Wanderpredigers Winthir hierher verlegt wurde. Dies führte dazu, dass die Kirche im Volksmund nur noch 'Winthirkirchl' genannt wurde, so dass dem 1972 auch offiziell Rechnung getragen wurde, indem man die Kirche in Winthirkirche umbenannte. Auf dem angeschlossenen Winthirfriedhof hat sich die Tradition gebildet, verdiente Münchner zu beerdigen.