In der Passionistenstraße in Obermenzing findet sich in Sichtweite des
Schlosses Blutenburg die katholische Pfarrkirche Leiden Christi. Sie ist ein Werk der 1920er Jahre und dennoch ein eindrucksvoller, großer Bau, bei dem der 45 Meter hohe Turm neben dem Chor steht und das Schiff als Basilika gestaltet ist. Obermenzing wurde 1881 der neu errichteten Pfarrei Pasing (Mariä Geburt) zugeordnet, doch auch Menzing wuchs rasant und so war die Georgskirche bald zu klein, was einen Kirchenneubau notwendig machte. Begonnen im Jahr 1923, konnte die Kirche Leiden Christi, die ungefähr fünfhundert Meter südöstlich der Kirche St. Georg entstand, bereits 1924 eingeweiht werden.
Der Architekt Georg W. Buchner war ein Schüler Theodor Fischers und German Bestelmeyers. Die Finanzierung der Kirche wurde durch die Kongregation der Passionisten beflügelt, die als Zeichen des Willens, sich in der Pfarrei niederzulassen (sie übernahmen 1924 die Kirche Mariä Schutz in Pasing) eine bedeutende Geldsumme spendeten. Daher trägt die Straße diesen Namen und auch der zeitweise Beiname „Passionskirche“ erklärt sich aus dieser nordamerikanischen Hilfeleistung. Ursprünglich war geplant, dass diese Kirche mit der gelungenen Zwiebelhaube im Nordbereich eines später doch nicht erbauten neuen Ortskerns stehen sollte. So steht sie heute am Rand der Wiese, durch die die Wege zum Schloss Blutenburg führen. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde sie schon mehrere Male saniert, unter anderem durch Siegfried Östreicher und Blasius Gerg, wobei sich die Baugestalt minimal veränderte. Noch aus der Bauzeit sind hingegen die Figurenportale von Hans Panzer und die Chorfenster von Felix Baumgartner.