Die Augustiner-Eremiten zählen zu den wichtigsten Bettelorden des Mittelalters. Typisch für Kirchen dieser Orden ist der Verzicht auf einen Turm und so besitzt auch der große Sakralbau an der Ecke zur Augustinerstraße zwischen St. Michael und der Frauenkirche nur einen Chor und ein Schiff.
Ein anderes typisches Merkmal für Bettelordenskirchen ist die Aufteilung der Stadt in Bereiche. So ist es auffällig, dass die die Karmeliter im Südwesten (St. Nikolaus im Kreuzviertel) und die Franziskaner im Nord-Osten (am Max-Joseph-Platz, wo heute das Nationaltheater steht; später St. Anna im Lehel) der Altstadt zu finden sind. Ähnliches kann man in vielen deutschen Städten beobachten, so sind in Halle (Saale) die Dominikaner im Westen (Dom), die Franziskaner im Norden (heute dort der Universitätsplatz mit dem Löwengebäude) und die Serviten im Süd-Osten (St. Ulrich) zu finden gewesen. Durch diese Verteilung kamen sich die Bettelmönche nicht in die Quere, wenn sie Almosen sammelten. Die Dominikaner im Norden (St. Kajetan) und andere Bettelorden kamen erst später hinzu.
Bekannt ist das Kloster vor allem für sein Brauhaus, das dem Augustiner-Bräu seinen Namen gab und sich heute in der Landsberger Straße befindet. Es ist erstmals im Jahr 1328 nachweisbar. Die gotische Backsteinbasilika entstand ab dem Jahr 1290 angeblich an der Stelle einer Johanneskapelle "im Haberfeld", wie man im Dehio (Bayern IV) nachlesen kann. Der Bau wurde wohl 1341 fertiggestellt und im 15. Jahrhundert. In den Jahren 1619 und 1620 wurde es durch Veit Schmidt barockisiert, im Jahr 1802 aufgehoben und von 1909 bis 1916 das Polizeipräsidium angebaut. Seit den 1960er Jahren dient es dem Deutschen Jagd und Fischereimuseum als Domizil. Vor dem Eingang stehen Plastiken die zum Museumskontext passen, z. B. der Sitzende Keiler.