Die Matthäuskirche hat eine relativ kurze aber doch recht intensive Geschichte aufzuweisen. Anfang des 19. Jahrhunderts sollte München eine evangelische Kirche für die Lutheraner der Stadt erhalten, wofür zunächst die Friedhofskirche St. Salvator vorgesehen war. Der Landtag entschied sich dann aber im Jahr 1825 doch für einen Neubau und errichtete mit der Kirche St. Matthäus ein reizvolles Bauwerk im klassizistischen Stil. Der Rotundenbau hatte massivere Finanzierungsprobleme, da seine Errichtung den Plänen Ludwigs I. entgegenstand. In diesem als evangelischer Kathedralkirche konzipierten Gotteshaus besuchten auch die evangelischen Familienmitglieder Ludwigs den Gottesdienst, so dass sie de facto eine Hofkirche war. Den Bauplänen der NSDAP war die Kirche im Weg, so dass sie sie im Jahr 1938 kurzerhand abreißen ließen. Der Sakralbau, der anfangs für den Maximiliansplatz vorgesehen war und dann an den Karlsplatz verlegt wurde, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht an derselben Stelle wieder aufgebaut, sondern an den Sendlinger-Tor-Platz verlegt. War der erste Bau noch von Leo von Klenze entworfen, aber nicht angenommen worden, wurde nun ein sich von seiner Umgebung abhebender Bau nach dem Entwurf von Gustav Gsaenger errichtet, von dem auch die Markuskirche stammt. Dennoch wird diese zweite evangelische Bischofskirche Bayerns (neben der St.-Lorenz-Kirche in Nürnberg) mittlerweile allgemein akzeptiert und mit verschiedenen Namen belegt. So wurde aus der einstigen Stachuskirche nun Gottes Achterbahn, Luthers Achterbahn und Christkindl's Badewanne.