Münchens Sakralarchitektur ist im wesentlichen von zwei Perioden geprägt: von der Backsteingotik (Altstadtkirchen, Neogotik) und dem Barock mit seinem historistischen Pendant. Dennoch gibt es gerade unter den Kirchbauten des Historismus auch mehrere Versuche, andere Baustile zu etablieren. Die
Kirche St. Benno ist ein solches Beispiel, orientiert sie sich doch eher an rheinischer Architektur des Hochmittelalters (Neoromanik), doch wie bei den anderen Großbauten der Zeit (z. B.
St. Paul,
St. Maximilian,
St. Lukas, St. Anna) sichert allein schon die Wucht des Baukörpers der Kirche eine Sonderstellung in Süddeutschland. Auch die 34 Meter hohe Kuppel über der Vierung zeugt von dem gewaltigen Anspruch, der hier an eine Vorstadtkirche gestellt wurde. So prägt St. Benno (1888-1895) mit ihren Türmen die Maxvorstadt in erheblichem Maße und gab ihrem Viertel den Namen. Die Muschelkalkverkleidung verbirgt den Backstein. Das Baugrundstück gehörte Ferdinand Miller, nach dem der Platz noch heute benannt ist, denn er hatte es für die Fertigstellung des Gusses der Bavaria erhalten. Bennokirchen gibt es heute vor allem in Sachsen und Bennos ursprünglicher Heimat, dem heutigen Niedersachsen.