Im Nußbaumpark vor dem Sendlinger Tor nahe der Kirche St. Matthäus befindet sich ein Denkmal für Ernest von Grossi (1782-1829), der in Passau aufwuchs, wohin es ihn nach seiner medizinischen Ausbildung in Wien (bis 1901) genauso wieder zurückzog wie nach einem Intermezzo in Salzburg (1804-1806). Grund dafür war die Säkularisierung in Passau (1803), die ihn auch kurzzeitig nach Halle, Berlin und Paris verschlug, sowie die Eingliederung Salzburgs (1805) in Österreich, ebenfalls eine Folge der Säkularisierung auf Anordnung Napoleons. Im Jahr 1809 erhielt er seinen Ruf als Professor an die Medizinischen Klinik in München, wo sein Leben ebenfalls nicht stringent verlief. Dennoch wurde er 1824 Professor für Pathologie am allgemeinen Krankenhaus und zwei Jahre später an der Universität. Weitere drei Jahre später starb er bereits.
Beliebt und verehrt, da er hervorragend mit Menschen umzugehen wusste, wurde ihm bereits im Jahr 1831 ein Denkmal gesetzt, das Ludwig Schwanthaler schuf. Daneben war er ein Arzt, der auf Spekulationen verzichtete und sich sachlich mit naturwissenschaftlichen Fakten auseinandersetzte. Insbesondere sein Versuch einer allgemeinen Krankheitslehre, entworfen vom Standpunkte der Naturgeschichte (1811) gilt als wichtiges Werk der deutschen Medizin des frühen 19. Jahrhunderts, wie August Hirsch in seinem Artikel in der ADB 9 (1879) schreibt, dem die meisten der hier wiedergegebenen Informationen entnommen wurden.