Auf dem Max-Joseph-Platz steht das Denkmal für den gleichnamigen ersten König von Bayern, der als Kurfürst noch Max Joseph IV. geheißen hatte, vor dem
Nationaltheater, dessen Bau er angeregt hatte. Das
Max-Joseph-Denkmal entstand in den Jahren 1829 bis 1835 zunächst aus Gips (Teile der Entwürfe in der Alten Münze ausgestellt), dann aus Bronze, wobei neben dem Hauptbildhauer Christian Daniel Rauch auch die Architekten Leo von Klenze und Karl Friedrich Schinkel, der König Ludwig I. sowie der Gießer Johann Baptist Stiglmaier in die Planung und Umsetzung des Denkmals involviert waren.
Max Joseph (1756-1825) stand im scharfen Kontrast zu seinem Vorgänger Karl Theodor, der sich äußerst unbeliebt gemacht hatte, obwohl er den Englischen Garten der Öffentlichkeit zugänglich machte. In der Zeit größter Not, im Jahr 1795, wurde Max Joseph Herzog von Zweibrücken, nachdem sein älterer Bruder Karl unerwartet verstarb. Der starke französische Einfluss auf seine Erziehung wirkte sich dahingehend positiv aus, dass er und sein im selben Jahr gewonnener Berater
Maximilian von Montgelas (1759–1838) Bayern zwischen den durchziehenden Truppen auf Kurs halten konnten. Denn nominell war Max Joseph zwar Herzog von Zweibrüclen, doch war das Gebiet längst von französischen Truppen besetzt und da Karl Theodor in Bayern ohne Nachkommen regierte, konzentrierten sich der Erbanwärter Max Joseph und sein kongenialer Berater auf die Planung der nach Karl Theodors Tod durchzuführenden Reformen in Bayern. Diese Vorbereitungen im Ansbacher Exil konnten dann sofort angewandt werden, als Max Joseph im Jahr 1799 dann tatsächlich Kurfürst von Bayern wurde. Er machte Montgelas de facto zum Regierungschef ohne sich in die Rolle von dessen Marionette drängen zu lassen, denn die letzte Entscheidung lag stets bei ihm.
Max Joseph erwies sich durch sein volksnahes Benehmen als ideale Integrationsfigur für das sich verändernde Bayern, das auf der einen Seite Gebiete wie die Kurpfalz oder das Herzogtum Zweibrücken verlor, auf der anderen Seite aber auch neue Gebiete hinzugewann. Während Montgelas die wichtigen Schritte der Regierungspolitik allesamt richtig erkannte, das Land immer wieder vor Nöten rettete, musste Max Joseph oft erst überzeugt werden, tat dies aber stets noch rechtzeitig. So war er lange Zeit gegen das Bündnis mit Frankreich, das ihm im Jahr 1806 schließlich das Königtum einbrachte, und 1813 wiederum gegen den Bruch mit Frankreich, da er Wert auf Bündnistreue legte. Für München wirkte sich die Regentschaft von Max Joseph besonders positiv aus, da er Parks wie den Hofgarten, Bibliotheken und Galerien der Öffentlichkeit zugänglich machte, der Stadt eine bauliche Ausweitung über die alten Befestigungsanlagen hinweg ermöglichte und dafür wichtige Künstler wie Karl von Fischer oder auch
Friedrich Ludwig von Sckell nach München holte. Zudem geht das weltbekannte Oktoberfest auf seine Regentschaft zurück, da es sich aus der Hochzeit seines Sohnes
Ludwig I. mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (am 12. Oktober 1810) entwickelte, und durch die Verknüpfung mit einer Landwirtschaftsausstellung zur jährlichen Institution wurde.