Im Jahr 1994 forderte Papst Johannes Paul II. (1920-2005) die Ortskirchen dazu auf, die Erinnerung an die "Märtyrer des christlichen Glaubens" aufrecht zu erhalten. In Deutschland wurde daher ein eigenes "Deutsches Martyrologium des 20. Jahrhunderts" erstellt, das knapp 900 Namen umfasst. Fast 400 von ihnen waren "Blutzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus" (die 6. Auflage erschien im Jahr 2015 unter dem Titel Zeugen für Christus) und unter ihnen befindet sich auch Alfred Delp (1907-1945) als einer von acht Jesuiten.
Delp wurde in Mannheim geboren, wurde katholisch getauft, aber zum Teil evangelisch erzogen, da die Familie nach Südhessen, in die Heimat des Vaters, ging. Dort wurde er fast zum Spielball zwischen den beiden Konfessionen, wurde aber letztendlich katholisch und trat 1926 in den Jesuitenorden ein. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1937 kam er zwei Jahre später nach München und wirkte hier im Stadtteil Bogenhausen. Im Jahr 1941 wurde er Mitarbeiter der Zeitschrift Stimmen der Zeit, die aber bald darauf verboten wurde.
Im Jahr 1942 schloss er sich dem Kreisauer Kreis an, der an einem Entwurf für die Gesellschaft in der Zeit nach dem Nationalsozialismus arbeitete. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurden überall in Deutschland Mitwisser verhaftet. Dies betraf nicht nur direkt beteiligte Personen, sondern auch ihr Umfeld. Delp war kein Mitwisser des Attenats, aber überzeugter Jesuit. Er stellte dem Kreisauer Kreis das Pfarrhaus der Kirche St. Georg zur Verfügung. Acht Tage nach dem Anschlag auf Adolf Hitler (1889-1945) wurde Delp festgenommen und wegen Landesverrats zum Tod durch den Strang verurteilt, weshalb ihm in der Neuberghauser Straße gegenüber der ehemaligen Dorfkirche St. Georg ein Denkmal gesetzt wurde. Er wurde am 2. Februar 1945, also zwei Monate vor Kriegsende, hingerichtet.
Das Alfred-Delp-Denkmal wurde im Maii 1981 durch Kardinal Josef Ratzinger geweiht und ist ein Werk von Klaus Backmund. Es besteht aus einer Stele mit einer Inschrifttafel sowie aus einem Steinblock mit einer Reliefplatte, die eine Szene aus dem Buch Daniel aufgreift. Sie zeigt die drei Männer im Feuerofen.