In der Nähe der Universitäts-Sternwarte in Bogenhausen befindet sich der Galileiplatz und auf diesem steht ein Denkmal für einen der bekanntesten Astronomen der Weltgeschichte: Galileo Galilei (1564-1641). Bekannt geworden ist der Italiener, der auch Philosoph, Physiker, Erfinder und Mathematiker war, durch seine Verurteilung durch die Inquisition, die nach heutiger Sicht der katholischen Kirche nicht von der ganzen Kirche unterstützt wurde, da Papst Urban VIII. (1568-1644) das Urteil nie unterzeichnet habe. Zudem hatte man schon im 18. Jahrhundert eine Druckgenehmigung für das Gesamtwerk Galileis erteilt. Die endgültige (formale) Rehabilitation erfolgte im Jahr 1992.
Galilei gilt heute als Begründer der modernen Naturwissenschaft, der zum Beispiel die Gesetzmäßigkeiten des Freien Falls erkannte, das Fernrohr verbesserte, Ansichten von Aristoteles korrigierte, einen Proportionalzirkel erfand oder bedeutende astronomische Beobachtungen machte. Zu den bedeutendsten gehört die Entdeckung und Deutung der Sonnenflecken sowie die Erkenntnis, dass das heliozentrische System des Nikolaus Kopernikus (1473-1543) richtig ist. Diese Ansicht vertraten auch Paolo Antonio Foscarini (circa 1565–1616) oder Johannes Kepler (1571-1630), die beide die Ansicht vertraten, dass es sich dabei um kein Gedankenmodell, sondern um eine physikalisch Tatsache handele. Bei der Indizierung der Werke dieser beiden Autoren im Jahr 1616 wurde auch Galilei durch den Kardinal Robert Bellarmin (1542-1621) ernsthaft ermahnt, das heliozentrische System nur als Hypothese zu behandeln, woran er sich zunächst auch hielt.
Als aber sein alter Förderer im Jahr 1623 zum Papst Urban VIII. gewählt wurde, meinte er, sich mehr Freiheiten herausnehmen zu können und nahm eine Zensurauflage mit leichtem Spott auf, der ausgerechnet auch eine Ansicht seines Förderers betraf. Dadurch hatte er den Schutz des Papstes verloren und so konnte der Dominikaner und Inquisitor Niccolò Riccardi im Jahr 1632 beginnen, die Verbreitung des Buches zu verhindern den Prozess eröffnen, der dazu führte, dass Galilei seiner Ansicht abschwören musste und dauerhaft inhaftiert wurde, was ihm immerhin die Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen ersparte. Die Förderung durch einige Kirchenobere (insbesondere durch den Erzbischof von Siena) ermöglichte ihm aber bald Hausarrest und die weitere Arbeit an seinen Werken, so dass er bis zu seinem Tod noch an seinem wichtigsten physikalischen Werk Discorsi e Dimostrazioni Matematiche intorno a due nuove scienze (1635; dt. 1890 als Unterredung und mathematische Demonstration über zwei neue Wissenszweige die Mechanik und die Fallgesetze betreffend) arbeiten konnte. Sein anderen großen Förderer, die Großherzöge der Medici (Cosimo II., Ferdinando II.) hatte ihm ein prunkvolles Begräbnis zugedacht, doch dies wurde unterbunden und Galilei zunächst anonym beerdigt.
Heute sind nach dem Forscher nicht nur Schulen, Plätze und Straßen benannt, sondern auch Krater auf dem Mars und dem Mond, eine Raumsonde, ein Satellitennavigationssystem, eine Fernsehsendung und zahlreiche andere Dinge. Gestiftet wurde das Denkmal von der dort ansässigen "Kanzlei Bardehle Pagenberg Dost Altenburg Geissler" (heute "Bardehle Pagenberg"), die den Bildhauer Matthias Rodach im Jahr 2007 damit beauftragten, so der Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V. auf seiner Homepage.