Muhammad Iqbal (1877-1938) war ein Philospoh aus Sialkot im Punjab, der damals zu Britisch-Indien gehörte. Er schrieb vorwiegend in persischer Sprache und starb neun Jahre vor der Gründung Pakistans. Dennoch gilt der Philosoph und Schriftsteller heute als der Nationaldichter Pakistans. Nach dem Studium der Philosophie in Lahore (ebenfalls Punjab) begab er sich nach Cambridge, studierte aber in den Jahren 1905 bis 1907 auch in Heidelberg und München. In München promovierte er im Jahr 1907 mit einer Schrift über die iranische Religionsgeschichte (Die Entwicklung der Metaphysik in Persien) und nach der Rückkehr in seine Heimat begann er den Zusammenhalt der Muslime zu fördern, wobei Goethes Werk und insbesondere der Faust ein wichtiger Einfluss auf ihn war. Er wurde auch politisch aktiv und stieg zum Vorsitzenden der Partei "All-India Muslim League" auf. Als dieser befürwortete er ein muslimisches Staatsgebilde innerhalb Indiens.
Daher gilt er als Vordenker des Staates, den er nie verwirklicht sah, aber in seiner "Allahabad-Rede" im Nordwesten Indiens verwirklicht wissen wollte. Im Jahr 1922 wurde er zum Sir geschlagen, Pakistan ernannte ihn später offiziell zum Nationaldichter und macht seinen Geburtstag zum offiziellen Feiertag. Auch in den Nachbarstaaten ist er populär, zum Beispiel als Autor von Liedtexten wie dem in Indien enorm populären Sare Jahan Se Acha (Tarānah-e-Hindī), wo es selbst zur Marschmusik der indischen Armee wurde, da es die Beständigkeit Hindustans gegenüber anderen antiken Reichen preist und der Heimatliebe Ausdruck verleiht. Sein Mausoleum an der berühmten Badshahi-Moschee in Lahore wird ständig von zwei Wachen (Pakistan Rangers) flankiert. Es gibt zahllose Bildungseinrichtungen, die nach ihm benannt wurden, und es gibt eine "Iqbal Academy Pakistan", die sich allein seinem Werk widmet. Der Flughafen von Lahore trägt genauso seinen Namen wie das Stadion von Faisalabad oder der Park zwischen Fort und Moschee in Lahore.
In Heidelberg erinnert das Iqbal-Ufer mit einer Erklärungstafel an den berühmten Studenten, in München wurde ihm im Jahr 1968 auf dem Habsburgerplatz ein Denkmal gesetzt, das folgenden Text trägt:
Der Philo-
soph und
National-
dichter
Pakistans
Muhammad
Iqbal
geboren 1877
gestorben 1938
promovierte
im Jahr 1907
an der Uni-
versität in
München