Kaspar von Zumbusch bekam in den 1860er Jahren gleich zwei wichtige Aufträge in der Maximilianstraße zugeteilt: Zum einen das Maxmonument für König Maximilian II., zum anderen das Denkmal für den verdienten Graf von Rumford.
„Benjamin Thompson
Graf
Von Rumford
Geboren zu Woburn
In Massachusetts“
Sir Benjamin Thompson, Graf Rumford (1753-1814) war mehr als nur Politiker, sondern war auch als Naturwissenschaftler tätig. In München war er einer der Hauptideengeber des Englischen Gartens, in dem das nach ihm benannte Rumfordhaus steht. Sein Denkmal befindet sich vor der Regierung von Oberbayern. Seinen Plan, den sozialen Aufstieg über eine Militärlaufbahn zu erlangen, konnte er lange Zeit verwirklichen und stieg in der Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges auf den Seiten der Briten bis zum Oberst auf, war Mitglied der Royal Society und Staatssekretär für die amerikanischen Kolonien. Besonders verdient machte er sich durch Verbesserungen im Kommunikations- und Waffenwesen. Als das Ende des Unabhängigkeitskrieges nahte, wurde ihm klar, dass auch seine Karriere dadurch enden würde, deshalb wollte er nach Wien, denn Österreich-Ungarn stand scheinbar vor einem neuen Krieg gegen das Osmanische Reich. Da er unterwegs aber Maximilian kennenlernte, der ihm eine Stelle anbot, kam er bald stattdessen nach München und war als Adjutant und Kammerherr für die Reorganisation der Armee zuständig. Deren teils klägliche Zustände machten aus dem Karrieristen einen Sozialreformer, der sich nicht nur um die Lage der Soldaten, sondern prinzipiell um alle Armen kümmerte, Schulen und Armenhäuser gründen ließ, bessere Unterwäsche, Nahrungsmittel (Rumfordsuppe) und einen besseren Herd entwickelte.
Seinen ohnehin schon großen Verdienst um das Stadtbild Münchens vergrößerte er mit der Anlage des Englischen Gartens, der im Jahr 1789 begonnen und drei Jahre später der Öffentlichkeit übergeben wurde. Auch auf den Gebieten der Wissenschaft und des Militärs betätigte er sich weiterhin, wurde unter anderem Kriegsminister, Polizeichef, Ehrenmitglied der Kurbayerischen Akademie der Wissenschaften, entwarf einen neuen Feuerplatz (Rumfordofen) und machte sich um die American Academy of Arts and Sciences verdient. Als wäre all dies und vieles hier Unerwähnte nicht schon genug, darf er obendrein von sich sagen, dass er die Stadt München während der Französischen Revolution vor der Zerstörung bewahrte. Später ging er nach London, starb schließlich in Paris, wo er an einer Kaffeemaschine experimentierte, und stiftete einen Teil seines Vermögens der Harvard University, die damit im Jahr 1816 den Rumford-Lehrstuhl für angewandte Physik und Mathematik einrichtete.