Konfuzius lebte vor 1.500 Jahren als Philosoph und Staatsmann in China Doch bis heute wirken seine Ideen fort und die berühmte konfuzianische Gelassenheit möchte man manchem Kritiker der Statue des Gelehrten wünschen, die im Dichtergarten steht. Seine Ideen galten dem Streben nach dem tugendhaften Leben, das er in der Erlangung von Bildung zu erreichen bestrebt war. Dennoch wird immer wieder bemängelt, dass die Statue ohne konkreten Bezug zu München sei und daher nicht zu Heine und Tjutschew passe.
Ähnlich wie Indien Mahatma Gandhi in Partnerstädte exportiert, tut dies China mit Konfuzius (551 v. Chr. bis 479 v. Chr.). Im Fall von München war es die Provinz Shandong, die im Jahr 2007 anlässlich des 20järigen Jubiläums der Partnerschaft zwischen dem Land Bayern und der ostchinesischen Provinz eine Konfuzius-Statue stiftete. Diese, wie auch die Chopin-Statue stehen im westlichen Dichtergarten. Sie verbindet die Tatsache, dass es ausländische Schenkungen sind. Chopin, ein Geschenk Polens, bildet das Bindeglied zwischen Konfuzius und den beiden Autoren der Weltliteratur, denn zum einen war er wie Heine im französischen Exil, zum anderen wie beide in der Zeit um 1830 in München.
Durch die Schenkung ist das Denkmal in doppelter Hinsicht ein Gedenkort: zum einen für den großen Gelehrten, der das harmonische Zusammenleben der Menschen erreichen wollte, zum anderen für die Partnerschaft zwischen Bayern und Shandong. Die Provinz an der Ostküste ist etwas mehr als doppelt so groß wie Bayern und hat siebenmal mehr Einwohner. So wie Bayern das zweitgrößte Bundesland Deutschlands ist, ist Shandong die zweitgrößte Provinz der Volksrepublik China.