Maximilian II. Emanuel (1662-1726) war der Sohn von Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern und der Prinzessin Henriette Adelheid von Savoyen. Seine Eltern starben bereits 1676 beziehungsweise 1679 und so übernahm sein Onkel Maximilian Philipp Herzog von Leuchtenberg für ein Jahr die Vormundschaft, dann konnte Maximilian Emmanuel seine Alleinherrschaft als Kurfürst von Bayern antreten.
Er machte sich durch seine Hilfe bei den Türkenkriegen Österreichs unentbehrlich und heiratete zudem im Jahr 1685 die Tochter des habsburgischen Kaisers. Im Jahr 1688 war er maßgeblich an der Eroberung Belgrads beteiligt, nach Kämpfen gegen Frankreich (Ludwig XIV.) wurde er 1691 mit Unterstützung Österreichs, Englands und Spaniens Statthalter der Niederlande, ein Amt, das er bis 1714 ausübte. All diese Kriegszüge sowie die Verwaltung stemmte er auf Kosten Bayerns, doch schien sich das im Jahr 1698 auszuzahlen, als sein Sohn zum Alleinerbe des spanischen Weltreiches erklärt wurde.
Keine drei Monate später starb Kurprinz Joseph Ferdinand allerdings, so dass der Fokus wieder auf die kostspielige Erfolglosigkeit gerichtet wurde, und im selben Jahre kam es zum Aufstand der Zünfte. Die Versöhnung mit Frankreich bedeutete zugleich den Verlust Bayerns, denn 1704 verlor das bayerisch-französische Heer vernichtend gegen Savoyen/Marlborough und Max musste in die Niederlande fliehen, später nach Frankreich. Zeitweise versuchte man, ihn zum König von Ungarn zu machen. Erst 1714 kehrte er nach Bayern zurück, begleitete 1717 den Prinz Eugen von Savoyen bei seiner Eroberung Belgrads, heiratete 1722 erneut eine habsburgische Kaisertochter, konnte seine frankreichreundliche Phase im Laufe der Jahre wieder wettmachen, hinterließ aber Unmengen an Schulden.
Bleibende Bedeutung erlangt Max aber nicht durch seine zahlreichen Kriegstaten, sondern durch seine Rolle bei der Etablierung des Barock in der Architektur Bayerns. Die
Theatinerkirche wurde von seinen Eltern aus Dankbarkeit für die Geburt von Max erbaut, durch seinen abwechslungsreichen Lebenslauf wurde die italienisch geprägte Architektur durch Einflüsse aus den Niederlanden, Frankreich und Österreich befruchtet. Zudem hatte er zehn Hofmaler fest engagiert, holte auch Architekten, Bildhauer und Musiker nach München. In seinen letzten Jahren war er für die Aus- und Umbauten der Residenz sowie der Schlösser Schleißheim und Nymphenburg der Ideengeber.