Das
Reiterstandbild Maximilians I. schuf Bertel Thorvaldsen in den Jahren 1830 bis 1836. Aufgestellt wurde es hingegen erst im Jahr 1839 auf dem Wittelsbacherplatz, wie auch die Inschrift am Sockel zu berichten weiß. Dieser Sockel wurde von Leo von Klenze geschaffen, der sich dabei an die Vorgaben Thorvaldsens hielt. Das Jahr 1839 sah somit die Errichtung gleich zweier wichtiger Denkmäler Thornvaldsens, denn auch das
Schillerdenkmal in Stuttgart wurde in diesem Jahr enthüllt.
Der Kurfürst Maximilian I. (1573-1651) zählt zu den bedeutendsten Wittelsbachern neben König Ludwig I. und Kaiser Ludwig dem Bayern. Zwar war das Herzogtum Bayern zum Zeitpunkt seiner Geburt bereits gefestigt, doch folgten in der Zeit seiner Herrschaft noch viel größere Herausforderungen wie der Dreißigjährige Krieg (1618-1648). Bereits ab dem Jahr 1593 wurde er in die Regierungsgeschäfte seines Vaters eingeführt, bis dieser am 4. Februar 1598 zugunsten seines Sohnes zurücktrat. Die schwierige finanzielle Lage konnte er bald regulieren. wofür eine umfassende Neugestaltung seines Herrschaftsbereiches in allen Bereichen nötig war. Dies bedeutete aber auch eine Einmischung in die Besetzung der Kirchenämter und ein Ende des Einflusses der Landstände, so dass er Bayern mit einem effektiveren Beamtenapparat auf den Weg des Absolutismus brachte. Seine Papsttreue und tiefe Religiosität war ihm hierbei von Vorteil, die Verbreitung der Marienverehrung war ihm ein Anliegen. In seine Herrschaftszeit fällt aber genauso wie die Mariensäule auch der starke Ausbau der Residenz in München, der von Dieter Albrecht (1990) als „von imperialen Ausmaßen“1 beschrieben wird. Zudem war er Kunstsammler, etwa der Werke Albrecht Dürers, förderte Kunst und Wissenschaft oder wie es Albrecht ausdrückt „einer der Väter der bayerischen Barockkultur“.
Als Reaktion auf die protestantische Union gründete er 1609 die Katholische Liga, die neben Bayern auch andere (vor allem geistliche) Territorien umfasste. Diese sorgte für Spannungen mit Habsburg, so dass Maximilian sie verkleinerte und fortan ein Druckmittel gegen den Kaiser hatte. So belebte er sie nach dem Prager Festersturz (1618) neu, aber nun unter Maximilians Bedingungen. Unter diesen Vorzeichen konnte er dann 1623 auch die pfälzische Kurwürde erwerben, die er sich später erblich zusichern ließ. Spätestens mit dem Friedensschluss des habsburgischen Kaisers mit Kursachsen von 1635 war ihm die Kurwürde samt Teilen der Pfalz sicher, doch war Bayern weiter von Einfällen der anderen Kriegsparteien (Schweden, Franzosen) betroffen, da die Armee auch weiter mitkämpfte. So wurde er zum wichtigen Fürsprecher für den Frieden mit Schweden und Franzosen und konnte trotz seines Vorpreschens in dieser Frage seine Zugewinne endgültig absichern. So kann man resümieren, dass Maximilian I. Bayern als Staat innerhalb des Kaiserreiches positionierte und diesem einen eigenen Weg ermöglichte.
1 In der NDB 16 aus der die meisten der hier wiedergegebenen Informationen stammen.