Als Jean Paul im Jahr 1796 in seinem Werk „Biographische Belustigungen unter der Gehirnschale einer Riesin“ spöttisch von einer gewaltigen Statue berichtete, hat er wohl kaum an die Bavaria gedacht. Dennoch entstand die Idee für die Ruhmeshalle samt Kolossalstatue bereits vor dem Jahr 1809, wurde aber erst deutlich später umgesetzt. Zumindest fühlt man sich bei der Lektüre des fränkischen Autors mit dem französischen Pseudonym unwillkürlich an die Kolossalstatue erinnert, die mit mehr als 18 Metern Höhe von einem neun Meter hohen Sockel aus grüßt, und die als erste Kolossalplastik der Neuzeit und damit als Meisterwerk der Gusstechnik gilt.
Die Bronzestatue von Ludwig von Schwanthaler wurde in den Jahren 1844 bis 1848 geschaffen und 1850 enthüllt. Sie steht an der Theresienwiese vor der Bayerischen Ruhmeshalle und dominiert diese durchaus gewollt, wobei ihre Wirkung noch dadurch erhöht wird, dass sie wie die Ruhmeshalle auf der Anhöhe steht, zu der eine Treppenanlage hinauf führt. Wie bei so vielen Werken Schwanthalers besorgte Friedrich von Miller den Guss.