Neben Henry Moore ist Fritz Koenig (* 1924) der einzige Künstler, von dem sich zwei Kunstwerke im Skulpturenpark Pinakothek in der Maxvorstadt befinden. Der aus Würzburg stammende Koenig studierte von 1946 bis 1952 an der Kunstakademie München Bildhauerei bei Anton Hiller und war 1964 bis 1992 Professor für Plastisches Gestalten an der Technischen Hochschule München. Sein Lebensmittelpunkt ist Ganslberg bei Landshut.
Die Skulptur „Große Zwei V“ entstand im Jahr 1973 und wurde 1974 im
Skulpturenpark nahe der
Neuen Pinakothek an der Barer Straße aufgestellt. Ohne genauere Kenntnis der Hintergründe dieses Kunstwerks erschließt es sich dem Betrachter wohl kaum. Der Untertitel lautet „Paolo und Francesca“ und soll somit auf Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ anspielen, deren Liebespaar Paolo Malatesta und Francesca da Rimini auch schon andere Künstler inspiriert hat. Der Eindruck auf Koenig scheint enorm gewesen zu sein, da er auch 1963 und 1980 dieses Motiv aufgriff. Hier soll die Kugel die Vereinigung darstellen, auf der die beiden abstrakten Figuren für einen kurzen Moment Halt finden. Die sie bekrönenden Halbkugeln kann man als Köpfe oder aber als Fortführung des Motivs der scheiternden dauerhaften Vereinigung deuten. Der kryptische Titel soll wohl Interpretationsspielraum lassen. Man könnte das V zum Beispiel als „Verliebte“ lesen.