Fritz Behn (1878-1970), der aus der Nähe von Güstrow stammte und Nachfahre eines Lübecker Bürgermeisters war, hat sich keinen besonders guten Namen gemacht, denn trotz seiner Fähigkeiten als Bildhauer, die er im Bavariapark als kaum Dreißigjähriger im Jahr 1908 unter Beweis stellte, war er politisch ein Dummkopf, der sich von dem faschistischen Diktator Benito Mussolini genauso vereinnahmen ließ, wie von der NSDAP, von der er sich als gottbegnadet zelebrieren ließ und in die er schon in der Frühphase eingetreten war. Nun könnte man sagen, dass auch ein Künstler seinen Verdienst braucht und sich irgendwie durchschlagen muss, doch ging die Rolle von Behn sehr viel weiter. Er hetzte bereits in den 1930er Jahren in mehreren Veröffentlichungen gegen Juden, gehörte zum engen Umfeld der jeweiligen Gauleiter und als in Wien der Leiter der Bildhauerklasse aus politischen Gründen entlassen wurde, fand man in Behn im Jahr 1940 einen Mann, der führend im Parteileben der NSDAP sei.
All dies relativierte Behn nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (1939-1945), doch lässt es sich nicht von der Hand weisen, denn es ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Es kann aber seinem Frühwerk nicht angelastet werden, also den Werken, die vor dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) entstanden, der aus ihm einen Nationalisten machte. Die Steinplastik "Kraft" zeigt einen bärtigen Mann (wohl Herkules) mit einem Stein über dem Kopf, der auf einem Pferd reitend diesen gerade zu schleudern wollen scheint.