Todesmärsche waren eine der besonders absurden Erscheinungen der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges. Fast so als hätte man noch immer nicht genug Menschenleben vernichtet, vor allem aber wohl als Faustpfand führte die Schutzstaffel der NSDAP (SS, v. a. die Totenkopfverbände) die Insassen von Konzentrationslagern auf sogenannten Todesmärschen weg von ihren Folterorten aber dennoch nicht in die Freiheit. Zumeist zwang man die Menschen auf brutalste Art und Weise voran, so dass viele während der Märsche umkamen oder erschossen wurden. Die Ungewissheit über das eigene Schicksal so kurz vor der rettenden Befreiung machte diese in ganz Deutschland stattfindenden Todesmärsche noch schlimmer. Im Fall des Konzentrationslagers Dachau war der Plan der Nationalsozialisten, die Gefangenen nach Tirol zu bringen, um in der sogenannten "Alpenfestung" die Menschen für Gegenleistungen einzutauschen.
Nahe des
Schlosses Blutenburg errichtete man zur Erinnerung an diese Entführung der Häftlinge ein Mahnmal, das dreizehn Personen auf dem Weg gen Südosten zeigt. Diese sind nicht besonders stark herausgearbeitet, so dass klar wird, dass sie stellvertretend für die Kolonne stehen sollen. Die Inschrift erklärt:
Hier führte
in den letzten
Kriegstagen
im April 1945
der Leidensweg
der Häftlinge
aus dem Konzen-
trationslager
Dachau vorbei
ins Ungewisse.
Insgesamt wurden 23 dieser Denkmäler geschaffen, die allesamt identisch sind. Sie befinden sich in München und seinem Umland sowie in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.