Großstädte sind Orte des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlichster Herkunft und daher bevorzugtes Ziel von Terroristen, die lieber nur mit ihresgleichen zusammenleben wollen. In Deutschland ist leider München der Ort, der die beiden schwersten Terroranschläge seit dem Zweiten Weltkrieg zu verkraften hatte. Sie zeigen wie vielfältig das Täterspektrum sein kann. Die meisten Opfer forderte der Anschlag auf die Olympischen Spiele 1972 mit 17 Toten, verübt von der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September". Der Anschlag auf das Oktoberfest vom 26. September 1980 liegt ebenfalls bereits Jahrzehnte in der Vergangenheit und ist dennoch in all seinen Hintergründen nicht endgültig aufgeklärt. Er wird der "Wehrsportgruppe Hoffmann" zur Last gelegt. Klar ist auch, dass der Täter mit einer zusammengebastelten Rohrbombe den schwersten Anschlag mit rechtsextremistischem Hintergrund in Deutschland seit 1945 verübte.
Der Bombenleger, dessen Name bewusst auf dem Denkmal vermieden wurde, starb bei dem Anschlag, doch schwerer wiegt, dass er zwölf ihm fremde Menschen tötete, weshalb die Bezeichnung als Attentat den Beigeschmack der Verharmlosung hat, da Attentate sich zumeist gegen Personen oder spezifische Gruppen richten. Keiner der Toten und keiner der 211 Verletzten, von denen ein Drittel schwere Verletzungen davontrug, hat dem Mörder einen Grund gegeben, dass er eine solche extreme Gewalt gegen sie ausübte. Gerade diese Irrationalität macht es dringend notwendig, von einem Anschlag zu sprechen, wie es auch auf der zentralen Stele der Gedenkstätte geschieht. Sie trug zunächst nur die Inschrift
Zum Gedenken
an die Opfer
des Bombenanschlags
vom 26.9.1980
Im Jahr 1987 erfolgte aber die Ergänzung der zwölf Namen der sinnlos Getöteten. Im Jahr 2008 wurde die Stele um ein gelungenes Element erweitert, indem man eine halbkreisförmig gebogene Stahlwand aufstellte, die das Grauen und die Wahllosigkeit einer Bombe durch zahlreiche herausgefetzte Löcher versinnbildlicht. Sie ersetzte eine bis dahin dort aufgestellte Natursteinwand. Auch Podest und Blumenbeet wurden beseitigt, dafür wurde der Gedenkstätte eine gewisse Intimität wiedergegeben. Die meisten der Toten waren jünger als 30 Jahre, zwei gar jünger als zehn Jahre.