Schwer in eine Kategorie einordnen lässt sich das Türkentor. Es ist Teil einer Anlage, die unmittelbar nach der französischen Zeit im Jahr 1823 auf Befehl von Maximilian I. Joseph entstand. Diese Neue Infanteriekaserne am Türkengraben wurde wegen des Kanals, zu dem die Türkenstraße führte, auch Türkenkaserne genannt. Der gewaltige Gebäudekomplex wuchs entlang der Straßen immer weiter, wurde aber von Max' Nachfolger (König Ludwig I.) gestoppt und dann in eine andere Richtung gelenkt. Es diente bereits im Jahr 1826 3.000 Soldaten als Unterkunft und wurde dennoch in den Jahren 1872/1873 um einen Seitenflügel ergänzt.
Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) diente es der Landespolizei, unter den Nationalsozialisten wieder dem Militär. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945), den das Gebäude nicht unbeschadet überstand, diente es als Wohn- und Geschäftshaus, in den 1970er Jahren riss man die einstige Kaserne schließlich ab. Das Türkentor blieb als letzter Rest stehen und so entstand neuer Raum für Museen wie die Pinakothek der Moderne oder das Museum Brandhorst. Auch das Türkentor wurde für den Kunstbetrieb umgenutzt Seit der Restaurierung in den Jahren 2008 bis 2010 beherbergt das Türkentor die Large Red Sphere von Walter de Maria (1935-2013), die dem Museum Brandhorst gehört. An der Nordfassade wie auch an der Ostfassade des Türkentors findet sich eine Gedenktafel. Erstere erinnert an die Restaurierung, zweitere an das Leibregiment, das von 1814 bis 1919 bestand.