In der Prinzregentenstraße befindet sich ein Gebäude, das etwas verkrampft versucht an die klassizistische Tradition der Stadt anzuknüpfen. Es wurde in den Jahren 1933 bis 1937 als "Haus der deutschen Kunst" erbaut und sollte die Kunst aus der Sicht der NSDAP ausstellen. Es wurde zugleich das letzte Bauwerk des Architekten Paul Ludwig Troost (1878-1934) und der erste Monumentalbau des Dritten Reiches (1933-1945). Das von Adolf Hitler besonders geförderte und inszenierte Bauvorhaben verspielt seine Möglichkeiten durch schlichte Fehlgriffe. So werden die runden Säulen des Vorbaus an der Prinzregenten durch quadratische Eckpfeiler empfindlich gestört, was ihre an anderen Bauten so gelungene Wirkung (Ruhmeshalle, Bayerisches Armeemuseum) zunichte macht. Auch die Wahl des Standortes ist wenig optimal, da anders als am Königsplatz (Glyptothek, Staatliche Antikensammlungen, Propyläen), am Odeonsplatz (Feldherrnhalle) oder beim benachbarten Bayerischen Nationalmuseum die Freifläche fehlt, die dem Gebäude eine stärkere Wirkung ermöglicht. Selbst bei Gebäuden, die direkt an Straßen stehen - wie der Ludwigskirche oder der St. Bonifaz - hat man besser Lösungen für die Wirkung des Gebäudes im Zusammenspiel mit Rundsäulen gefunden. Das Haus der Kunst hingegen ist ein eher grobschlächtiger Klotz, der den meisten gar nicht auffällt. Im Sommer wird das Gebäude zudem zusätzlich von davor gepflanzten Linden verhüllt. Die schönere Ansicht bietet die Nordfassade, wo die Säulen des Portikus um eine vorgelagerte Freitreppe ergänzt wurde, nur liegt diese permanent im Schatten. Man muss dem Bau allerdings auch zugestehen, dass seine Wirkung durch die Reduktion der Freitreppe an der Südseite beeinträchtigt wurde.
Das "Haus der deutschen Kunst" war maßgeblich an der Präsentation der nationalsozialistischen Kunstwerke beteiligt und wurde von Anfang an von allen wichtigen Großindustriellen (Krupp, Siemens, Flick, Opel, Reemtsma usw.) gefördert. Es verzeichnete hohe Besucherzahlen und blieb von Kriegsschäden verschont. Heute wird das Gebäude, das nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) zunächst als Offiziersklub diente, für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, sowie von einer Café-Bar, dem Bayerischen Staatsschauspiel und der Diskothek P1 genutzt. Insbesondere die Ausstellungen haben dem Gebäude international einen guten Ruf beschert.