In der Kaiserzeit entstanden überall in Deutschland herausragende Hallenbäder, etwa das Stadtbad in Halle (Saale) mit seinem Wasserturm, das Leizpiger Stadtbad in der Nordvorstadt oder das heutige "Hotel Odenberg" in Berlin. Das bedeutendste Deutschlands, damals zugleich angeblich auch das teuerste und größte der Welt, befindet sich am Isarufer in der Au in München direkt neben der Ludwigsbrücke. Benannt nach dem Stifter Karl von Müller, einem Ingenieur, der unter anderem die Eisenbahnstrecke München-Starnberg trassierte, wurde es in den Jahren 1897 bis 1901 errichtet und besteht bis heute fort.
Seine vom Jugendstil geprägte Architektur zeichnet sich durch eine gelungene Durchmischung mit anderen Baustilen (Eklektizismus), etwa dem Neobarock oder maurischen Elementen aus, wie man im Dehio (Bayern IV) nachlesen kann. Mit dem Deutschen Museum, der Muffathalle, der Kirche St. Nikolai und dem Kulturzentrum "Gasteig" sind mehrere andere bekannte Lokalitäten in direkter Nachbarschaft zu finden.