In den Jahren 1718 bis 1721 entstand ein Schlösschen im Park von Schloss Nymphenburg, das laut Dehio (Bayern IV) das erste Europas war, das sich konsequent dem Thema „Baden“ widmete. Badehäuser (Osmanisches Reich) und Badeappartements (Frankreich) dürfte der Stifter Kurfürst Max II. Emanuel (1662-1726) aus persönlicher Anschauung gekannt haben, dennoch ist sein Auftrag an Joseph Effner von diesen deutlich zu unterschieden.
Errichtet wurde ein zweigeteiltes Gebäude, dessen Nordseite über eine Freitreppe in den Saal führte, wohingegen die Freitreppe der Südseite in ein Speisezimmer führte, und von diesem links ins Bad und rechts ins Schlafzimmer. Die Nordtreppe schmückten bis ins 19. Jahrhundert flankierende Sphingen, die Südseite hingegen seit dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts zwei Löwen.
Ähnlich wie Pagodenburg und Amalienburg handelt es sich um einen Vergnügungsbau nach französischem Vorbild, ein sogenanntes maison de plaisance (Lustschloss). Man fasst die drei aufgrund ihrer Namen auch unter dem Begriff „Parkburger“ zusammen.