In den Jahren 1888 bis 1892 wurde an der Hochstraße in der Au ein Kinderasyl erbaut, das heute als Tagesheimschule dient. Bereits im Jahr 1871 wurde der Bau einer Erziehungsanstalt für hilfsbedürftige Kinder beschlossen, doch gab es viele Streitigkeiten aufgrund der unterschiedlichen Konfession der Kinder. Schließlich erzwangen die christlichen Kirchen, dass sowohl eine katholische Hauskapelle als auch ein evangelischer Betsaal eingeplant wurde. Bauamtsmann Hartwig Eggers war der Architekt des stark an Barockschlössern orientierten Bauwerks. Die Bildungseinrichtung hat einen mehrfach betonten Eingangsbereich, der sich durch den Fassadenschmuck, auf den ansonsten verzichtet wurde, durch den Dreiecksgiebel, durch den Dachreiterturm mit Zwiebelhaube sowie durch die leichte Verrückung nach vorn, die für den Risalit so typisch ist, auszeichnet. Zudem fällt das Walmdach ins Auge, die Seitenflügel sind zur Hochstraße hin als Seitenrisalite gebaut.