In den Jahren 1895 und 1896 entstand am Kaiser-Ludwig-Platz ein Gymnasium, das nach der bayerischen Königin Therese (1792-1854) benannt wurde, deren Hochzeit mit Ludwig I. auch der Theresienwiese ihren Namen gab. Ihre Mutter hatte großen Wert auf Bildung gelegt und an ihrem Hof Dichter wie Jean Paul und Friedrich Rückert gefördert und der Tochter entsprechende Bildung zukommen lassen. Charlotte Luise Friederike Amalie von Sachsen-Hildburghausen, wie sie mit vollem Namen hieß, hat sich besonders der Wohlfahrt gewidmet und unter anderem im Jahr 1827 den Theresienorden gestiftet. Sie galt als politisch gut informiert und vorausschauend, weshalb es durchaus sinnvoll ist, sie als Patronin für ein humanistisches Gymnasium zu wählen. Die Namensgebung orientierte sich wie bei den vorhergehenden Gymnasien an Mitgliedern des Herrscherhauses der Wittelsbacher. Die Namenswahl traf Thereses Sohn, der Prinzregent Luitpold.
Das Theresien-Gymnasium wurde als fünftes Gymnasium der Stadt errichtet, da die Kapazitäten mehr als erschöpft waren. Dennoch und trotz des Namens waren jahrzehntelang alle Schüler und Lehrer ausschließlich männlichen Geschlechts. Vor dem Schulbau in der Ludwigsvorstadt befindet sich seit 1915 das Denkmal für den Kaiser Ludwig der Bayer. Zahlreiche Politiker und Wissenschaftler wurden hier ausgebildet, Franz-Josef Strauß absolvierte hier in den Jahren 1940 und 1941 sein Referendariat. Zu den bekanntesten Schülern zählen der Liedermacher Konstantin Wecker, der Architekt Otto Meitinger und der Nobelpreisträger Ernst Otto Fischer.
Die Dreiflügelanlage ist relativ symmetrisch gestaltet. Die Flügel besitzen je fünf Fensterachsen, der giebelbekrönte Risalit drei und zwischen diesen Elementen befinden sich je vier Achsen.