Südlich der Altstadt Münchens wurde spätestens im 16. Jahrhundert eine Friedhofsanlage gegründet, die heute als „Alter südlicher Friedhof“ bekannt ist. Dies lässt sich dadurch belegen, dass dieser Friedhof in den 1570er Jahren eine Salvatorkapelle erhielt. Diese wurde ein Jahrhundert später als St. Stephan neu erbaut und besteht trotz Kriegszerstörungen noch heute.
Innerhalb eines weiteren Jahrhunderts erfolgte die Auflösung der innerstädtischen Friedhöfe, so dass der Südfriedhof im späten 18. Jahrhundert zum Hauptfriedhof Münchens wurde. Dies bedeutete natürlich auch einen enormen Ausbaubedarf, so dass im Laufe des 19. Jahrhunderts nicht nur der alte südliche Friedhof erweitert wurde, sondern südlich desselben in den Jahren 1844 und 1845 ein zweiter Friedhof entstand, der allgemein nur 'Neuer Teil' genannt wird, hier aber separat abgehandelt werden soll. War der alte Friedhof durch die Ausbauten zu einem Gebilde angewachsen, das im Grundriss einem Tropfen ähnelt, wurde der Neue südliche Friedhof südlich davon in der eher strengen Form des Campo Santo errichtet.
Diese in Deutschland bereits in der Renaissancezeit auftretende Friedhofsform (vgl. zum Beispiel den
Stadtgottesacker in
Halle (Saale) oder den Kronenfriedhof in der Lutherstadt Eisleben) stammt aus Italien und besteht aus einem quadratischen Friedhof, um den sich hohe Mauern erheben, die zur Innenseite hin Vordächer tragen, unter denen die Grabmäler stehen. Das Innere des Campo Santo besteht aus einem regelmäßigen, gitterförmigen Wegenetz, an dem sich die Mehrzahl der Gräber befindet. Dadurch werden die Nischen / Abteile zu Erbbegräbnissen, was solche in der Mitte aber keineswegs ausschließt.