An der Ungererstraße im Norden von Schwabing befindet sich der Nordfriedhof, der in seiner heutigen Gestalt in den Jahren 1895 bis 1910 gestaltet wurde und bis heute als deutschlandweites Vorbild dient und gilt. An dieser Stelle gab es bereits ab 1884 einen Schwabinger Friedhof, doch der Ausbau veränderte diesen radikal. Das Hauptgebäude, die Aussegnungshalle (1896-1899), ist ein großer Zentralbau, der stark an die orthodoxe Sakralarchitektur Südosteuropas anknüpft, doch finden sich auch italienische Elemente wieder. Östlich hinter dieses breit angelegten Gebäudes befinden sich Brunnen und Arkaden sowie der alte, ummauerte Friedhof. Dieser ist aber gen Norden und Osten erheblich ausgedehnt worden, so dass er mittlerweile 800 Meter lang und an fast allen Stellen über 400 Meter breit ist, so dass sich eine Gesamtfläche von über 30 Hektar ergibt.
Zu den berühmtesten Beerdigten zählen die Schauspieler und Fernsehstars Johannes Heesters und Günther Kaufmann, Barbara Rudnik und Eduard Zimmermann, der Dirigent George Byrd oder auch die Schriftsteller Georg Britting und Leonhard Frank. In der Novelle 'Tod in Venedig' hat Thomas Mann auch diesen Friedhof als Handlungsort ausgewählt.