Komponisten haben oft einen schweren Stand. Sie schaffen ein Werk, das vielleicht sogar erfolgreich aufgeführt wird, es spricht sich rum, es gibt weitere Vorstellungen, doch dann verfliegt der Ruhm angesichts neuer Produktionen. Als Vorteil für Christoph Willibald Gluck (1714-1787) erwies es sich daher, dass er zum einen in der Lage war, gut zu wirtschaften, zum anderen, dass er sich als Reformator seines Genres probierte. Aus der Oberpfalz verschlug es seine Familie nach Böhmen und ihm zum Studium nach Prag, von wo aus er nach Mailand kam, wo er im Jahr 1741 seine erste Oper aufführen konnte. Es folgten viele Stationen in Europa, bis es ihn in den 1750er Jahren nach Wien trieb. Dort war für den Rest seines Lebens seine Heimat, wenngleich er1773 bis 1779 teils große Erfolge in Paris erzielen konnte.
Mit seinem programmatischen Ansatz der Aufbrechung der starren Muster der Barockoper machte er sich nicht nur Freunde, doch gelang es ihm immer wieder das Publikum mit dem Einsatz der Musik mitzureißen. E. T. A. Hoffmann (1776-1822), der ein Faible für Künstlernovellen und Musik hatte, widmete dem Komponisten eine Novelle, die unter dem Titel „Ritter Gluck“ im Jahr 1809 erschien, und 1814 Teil der „Fantasiestücke in Callots Manier“ (1809) wurde. Den Rittertitel hatte Gluck 1756 erhalten. Wie populär Gluck in dieser Zeit noch war, zeigt sich auch in der Errichtung des Münchner Denkmals am Promenadeplatz im Jahr 1848, also fast sechzig Jahre nach seinem Tod. Hoffmanns Novelle kritisierte v. a. die schlechten Inszenierungen der Werke Glucks.
Von Gluck stammen unter anderem die Opern Alceste und Armide, das Ballett Don Juan sowie mehrere Bearbeitungen des Iphigénie-Stoffes. Zudem war er in Wien für Kaiserhaus (musikalische Erziehung, Feste) und Burgtheater tätig.